Wir über uns

Dr. Guido Peltzer

1953 am Niederrhein in St. Tönis bei Krefeld geboren, hatte ich den von Hans Dieter Hüsch erwähnten Drang des Niederrheiners zum Philosophieren. Schon in der Schule habe ich mich für die Hintergründe, für Philosophie und die geistigen Implikationen der Naturwissenschaft interessiert. Dies wurde durch die Inhalte des Altgriechischunterrichts gefördert und durch Seminare z.B. über Klonen und Heidegger ergänzt. Nach dem Abitur 1971 absolvierte ich mein Medizinstudium in Düsseldorf. Mein Interesse galt neben Medizin und Psychologie immer der „philosophischen Anthropologie“. Was sind Menschen für seltsame Wesen und was macht dieses Wesen aus, was unterscheidet uns von anderen Lebewesen?

 

Mein wichtigster Mentor in dieser Zeit war Prof. Rudolf Heinz, der als Psychoanalytiker Ordinarius für Philosophie war und eine Art Antipsychoanalyse vertrat. Bei ihm habe ich erstmals Bateson und Watzlawick gelesen und den „Anti Ödipus“ von Deleuze und Guattari. In den 90gern kam die systemische Therapie in Heidelberg und die Tanztherapie dazu, bei der ich neben der Körperarbeit das Verhältnis zwischen Männern und Frauen neu kennengelernt habe.

 

Dies war die Zeit des Aufbruchs und der Veränderung in der Psychiatrie nach der Enquete 1975. Es war die Zeit der Auseinandersetzung mit Psychologie und Soziologie, der „objektive Faktor Subjektivität“, Politik und „Selbsterfahrung ohne Selbst“, von „philosophischer Praxis“, wie wir es damals nannten. 1998 ging ich mit meiner Frau nach Bad Kissingen in die Klinik Heiligenfeld. Dies war die Herausforderung Psychotherapie und Meditation zu integrieren, was weiter unser wichtigstes Interesse ist.

 

 

Eine entscheidende Wendung in meinem Leben vollzog sich mit der Begegnung mit meiner Ehefrau Christiane. Sie stellte den Kontakt mit unserem spirituellen Lehrer Gandhi (Ulrich Hennigs) her. Hier begann für mich der eigentliche spirituelle Weg. Später lernten wir auf einer einjährigen Pilgerreise durch Indien 1994 den indischen Guru Swami Shyam in Kullu kennen.  Regelmäßige Aufenthalte in Kullu ergänzten die Arbeit mit Gandhi in Hamburg. Jetzt erst begann ich zu verstehen, dass dies praktische, praktizierte Philosophie ist.

 

Gandhi wurzelte tief im Hinduismus, im kaschmirischen Shaivismus. Er vertrat eine radikale Spiritualität wie man sie u.a. bei Krishnamurti und Shunryu Suzuki findet. Swami Shyam war ein traditioneller indischer Guru, der sich auf das Verständnis von uns „Westlern“ eingestellt hatte. Er lebte in Kullu mit einer Gruppe von ca. 150 Personen, überwiegend aus Kanada und USA. Im Ashram fanden regelmäßige Satsangs statt und man wohnte in selbst gewählten Unterkünften im Ort. Abends traf man sich zum Dinner und hat den Tag und die Inhalte des Satsangs ausführlich besprochen.

 

Dadurch erst habe ich verstanden, was ich gesucht habe. Indien und die tiefe Meditation in dieser Umgebung des Advaita, des Nicht-Zwei, der Nondualität, hat mir den Weg gezeigt und Antworten auf meine Fragen gegeben. Über all die Jahre hat sich ein erweiterter Bewusstseinszustand ausgebildet, der mir die Tiefe und Weite unserer Möglichkeiten als Menschen  gezeigt hat. Es war wie zu Hause ankommen, Indien ist ein zweites Zuhause geworden.

 

Mehrmals stand die Frage im Raum in Indien oder in Hamburg zu leben. Wir haben uns für Hamburg entschieden, da für uns der spirituelle Weg nicht getrennt vom normalen Lebensalltag und Berufstätigkeit ist. So haben wir Spiritualität, Meditation und transpersonale Psychotherapie in unsere Arbeit in der psychotherapeutischen Praxis in Winsen bei Hamburg integriert und in Fortbildungen weitergegeben.

 

Christiane Peltzer

Rückblickend haben mich Fragen nach dem Sinn des Lebens schon immer beschäftigt. 1957 in Herford geboren bin ich in Krefeld am Niederrhein in einer Familie mit 3 jüngeren Brüdern groß geworden. Prägend war, dass meine Mutter erblindet war, sodass ich mich schon als Kind mit den existenziellen Fragen des Lebens befasst habe: Wer bin ich eigentlich? Was ist das Wesentliche im Leben? Wo komme ich her? Was ist meine Lebensaufgabe? Diese Fragen haben die beruflichen Entscheidungen sehr geprägt.

 

So habe ich nach dem Abitur 1975 zunächst eine Ausbildung zur Krankenschwester gemacht, gearbeitet und gleichzeitig Medizin studiert. In all den Jahren befassten mich die Fragen nach dem Sinn von Leben und Tod weiterhin, sei es bei der Sterbebegleitung oder auch im Rahmen meiner tiefenpsychologisch fundierten und der systemischen Psychotherapieausbildung. Auch in meine Tätigkeit als Ärztin für Psychiatrie und Psychotherapie und später als Ärztin für Psychosomatische Medizin konnten diese Themen integriert werden – wirkliche Antworten fand ich im beruflichen Kontext nicht. Zwar war und ist meine Kraftquelle seit meinem 16. Lebensjahr die Stille Meditation, aber das reichte mir nicht. Ich wollte tiefere Einsichten, auch um Erfahrungen in der Sterbebegleitung besser zu verstehen.

 

Antworten fand ich schließlich bei meinen spirituellen Lehrern Gandhi und Swami Shyam. Gandhi hatte ich 1983 kennengelernt. In der Arbeit mit ihm konnte ich meine Meditationspraxis vertiefen. Ich verstand immer besser, dass es darum geht Spiritualität und Meditation mit dem Alltag zu verbinden und eine meditative Haltung im Alltag zu praktizieren. Diese inneren Erkenntnisse führten mich 2001 nach etlichen Jahren leitender Tätigkeit in einer psychiatrischen Klinik und später als Chefärztin der Psychosomatischen Klinik Heiligenfeld, in die eigene psychotherapeutische Praxis zusammen mit meinem Ehemann Guido, jetzt mit dem Schwerpunkt Transpersonale Psychotherapie.

Meinen Ehemann Guido hatte ich 1988 kennengelernt. Mit ihm konnte ich meine Fragen und Anliegen teilen. Sein breites philosophisches Wissen ist bis heute eine wertvolle Ergänzung zu unseren praktischen Erfahrungen. Freudig und erfüllend waren wir fortan gemeinsam auf „unserem“ spirituellen Weg. Eine einjährige „Pilgerreise“ durch Indien brachte uns im Oktober 1994 nach Kullu zu Swami Shyam. Bis zu seinem Tod 2017 verbrachten wir viele Wochen im Meditations – Retreat in seinem Ashram. Endlich erfuhr ich erfahrbare Antworten auf meine inneren Fragen nach dem Lebenssinn und was mein eigentliches Wesen ist.

Seit dem Tod meiner spirituellen Lehrer führen wir in ihrem Sinn diese innere Arbeit fort und geben unser Wissen und die Meditation mit viel Freude an andere Menschen weiter. Die Praxistätigkeit haben wir beendet. Seitdem widmen wir uns gemeinsam voller Dankbarkeit in Einzelbegleitungen und in Gruppen unserem Anliegen.

 

Swami Shyam sagt: „It is all freedom. “- „Pure, free, forever. “